Freitag, 1. Juni 2012

Tank aufarbeiten, how not to

Heute mal wieder etwas aus der Kreidlerwelt. Auf diesem Wege versuche ich aus meiner Sinnkrise zu kommen. Aus Erfahrung wird man klug und so kann ich hier nun, der Titel deutet es schon an, erklären wie man einen Tank nicht aufarbeiten sollte. 

Aussen patiniert, innen leidlich rostig





























Das gilt sogar im doppelten Sinne da die von mir angewandte Methode sowieso schon eine B-Variante ist. EIGENTLICH arbeitet man einen Tank mit Hilfe von speziell dazu entwickelten Produkten auf (z. B. Kreem).
Ich hatte mich jedoch (Stichwort: Geizkragen) für eine preiswertere Methode entschieden. 
Die Arbeitsschritte dieser Methode habe ich dann (How not to Mk. 2) in der falschen Reihenfolge angewandt.  In einem Post im Kreidlerforum hieß es, man könne Tanks mit Hilfe von Zitronensäuregranulat aus dem Drogeriehandel entrosten. Da ich dieses Mittel auch für meine geliebte Kaffeemaschine verwende, brannte ich natürlich darauf es auch an meiner Kreidler auszuprobieren. Ich rührte also 8 Liter (wahrscheinlich zu dünne) Zitronensäure an und füllte diese in den Tank. Das Ganze ließ ich dann 36 Stunden einwirken. 
 
A better life through chemistry
Das Ergebnis war eher ernüchternd: Die Flüssigkeit hatte sich stark in Richtung Uringelb verfärbt, und ein paar grobe Rostkrümel hatten sich gelöst, aber rostig war der Tank immer noch. 

Im zweiten Schritt befüllte ich den Tank mit grobem Rollsplit, packte das gute Stück in Decken und Bettbezüge um es anschließend für ca. eine Stunde im Wäschetrockner rotieren zu lassen. Alle 20 Minuten drehte ich das Bündel in der Trommel um ca. 90 Grad sodass der Rollsplit möglichts überall seine schleifende Wirkung entfalten konnte.
























Anschließend wurde der Tank gründlich mit Wasser durchgespült, auch um Säurereste zu entfernen.




























Diesmal konnte sich das Ergebnis wirklich sehen lassen: Die Tankinnenseite war im Wesentlichen von Rost befreit (wenn auch nicht blank). Spätestens in diesem Moment wurde mir klar, dass es natürlich wesentlich schlauer gewesen wäre die FEINE Säurebehandlung erst NACH der GROBEN Rollsplittbehandlung zu machen. Dennoch war ich mit dem Ergebnis zufrieden genug um auf eine erneute Säurebehandlung zu verzichten. Um ehrlich zu sein: Ich hatte schlicht keine Lust das nochmal zu wiederholen, man will ja auch mal fertig werden! Beim nächsten Tank wird alles besser.

Zusammenfassung: Die Methode grobes Schleifmaterial im inneren des Tank rotieren zu lassen zeitigt ein brauchbares Ergebnis. Die Behandlung mit Zitronensäure eignet sich zur Nachbehandlung, allerdings sollte man beim anrühren der Säure nicht zimperlich sein. (Immer rein damit!)

Der Vollständigkeit halber sei hier noch der Benzinhahn erwähnt. Das Original war hoffnungslos verharzt und wurde daher durch ein Neuteil ersetzt.

Benzinhahn: Originalruine und Neuteil

Benzinhahn im frisch polierten Tank.


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